Allergie bei Hunden - Wie erkenne ich sie und was kann ich dagegen tun?

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  • Durch Apotheker Goeman Kranenborg
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 Allergie bei Hunden - Wie erkenne ich sie und was kann ich dagegen tun?

Lesen Sie in diesem Blog über die Definition, Ursachen und Symptome von Allergien bei Hunden und wie Sie diese behandeln können.

Allergie bei Hunden - Wie erkenne ich sie und was kann ich dagegen tun?

Wat ist eine Allergie?

(Definition)

Eine Allergie ist eine umfassende Reaktion des Immunsystems auf bestimmte, normalerweise harmlose Substanzen (Allergene). Nach der Aufnahme solcher Substanzen durch den Körper (Haut, Magen-Darm-Trakt oder durch die Nase) tritt eine massive Immunreaktion des Körpers auf.

 

Wenn bestimmte Krankheitssymptome auftreten, spricht man von einer Allergie. Ein anaphylaktischer Schock (Anaphylaxie) hingegen ist eine extreme allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann. Allergien werden in fünf Typen unterteilt (Typ I bis Typ VI), abhängig davon, wie der Körper reagiert. Da diese Unterteilung jedoch komplex ist, werden wir uns nur mit spezifischen Arten von Allergien befassen.

 

Welche Allergien treten bei Hunden am häufigsten auf?

Obwohl es viele verschiedene Allergien gibt, die ein Hund entwickeln kann, treten einige häufiger auf als andere. Unsere Erfahrung zeigt, dass die häufigsten Hundeallergien sind:

 

  • Futterallergie oder Futterintoleranz
  • Kontakt- oder Umweltallergien (atopische Dermatitis)
  • Insektenstiche
  • Parasitenallergie (Flohallergie)

 

Wie entstehen Allergien bei Hunden?

(Ursachen)

Je nach Ursache der Allergie können die Symptome stark variieren. Etwa 15% der Hunde leiden unter Allergien, und wie beim Menschen steigt die Anzahl der Betroffenen seit Jahren stetig an. Die Ursachen der häufigsten Allergien bei Hunden sind:

 

Futterallergie oder Futterintoleranz

Futterallergie ist die häufigste Form der Allergie bei Hunden. Bestimmte Hunderassen (Französische Bulldogge, Mops, Englische Bulldogge, Deutscher Schäferhund, Labrador, Shar-Pei, Boxer) neigen dazu, Nahrungsmittelallergien zu entwickeln. Dies wird durch Inhaltsstoffe im Futter verursacht, wie bestimmte Fleischsorten (Eiweißquellen) oder Kohlenhydratquellen (wie bestimmte Getreidesorten).

 

Die Hauptallergene unter den Proteinen sind Eier und Milchprodukte. Konservierungsmittel und andere für die Herstellung des Futters notwendige Stoffe können ebenfalls zu Futtermittelunverträglichkeiten führen. Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte Fleischsorten eine Kreuzreaktion aufweisen, wie Rind- und Lammfleisch. Die Proteine dieser beiden Tierarten ähneln sich strukturell stark, sodass der Körper sie nicht voneinander unterscheiden kann.

 

Kontakt- oder Umweltallergien (atopische Dermatitis)

Umweltallergien umfassen Pollen-, Gras- oder Schimmelallergien. Solche Allergien sind in der Regel saisonal (im Frühling oder Sommer). Bei einer Kontaktallergie muss zuvor direkter Kontakt mit dem Material stattgefunden haben. Dies betrifft normalerweise Halsbänder, Futternäpfe, Reinigungsmittel und Waschmittel. Bestimmte Tiere wie der Eichenprozessionsspinner können ebenfalls eine massive allergische Reaktion auslösen. Bei bestimmten Pflanzen oder Kräutern zeigen Hunde unmittelbar nach Kontakt Symptome. In den meisten Fällen ist die Ursache der allergischen Reaktion sehr schwer zu ermitteln. Bestimmte Medikamente (z. B. Spot-On-Präparate) können ebenfalls eine Kontaktallergie verursachen.

 

Insektenstiche

Insektenstiche können massive allergische Reaktionen verursachen, ähnlich wie bei Menschen. Nach einem Wespenstich gibt es normalerweise Schmerzen, Schwellungen und Rötungen. In extremen Fällen kann jedoch ein lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock auftreten.

 

Parasitenallergie

Es handelt sich um eine allergische Reaktion auf Flöhe (oder Flohspeichel), Zecken, Milben (z. B. Hausstaubmilben) und Würmer. Der Flohstich verursacht die Verbreitung von Flohspeichel in der Haut, was eine ausgeprägte Hautreaktion auslöst. Milben können sowohl in der Umgebung als auch auf der Haut Ihres Hundes leben. Dies macht die Haut Ihres Hundes gegenüber bestimmten Arten von Milben allergisch.

 

Wie erkennt man eine Allergie bei einem Hund?

(Symptome)

Die Symptome von Allergien bei Hunden sind zahlreich und vielfältig. Insbesondere Jucken, Kratzen und Lecken können Anzeichen dafür sein, dass ein Hund an einer Allergie leidet. Typische Symptome sind:

 

  • Jucken
  • Lecken der Pfoten und der Flanken
  • Feuchte Hautentzündung
  • Haarausfall
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Schwellung des Gesichts
  • Ohrinfektionen
  • Erbrechen und Durchfall
  • Schütteln
  • Verhaltensänderungen

 

Im Gegensatz zu Menschen haben Hunde selten eine laufende Nase (allergische Rhinitis) oder viel Niesen. Es ist nicht möglich genau vorherzusagen, wann eine Allergie ausbrechen wird. Normalerweise muss der Hund bereits mehrmals mit dem Allergen in Kontakt gekommen sein.

 

Hunde, die von einer Futterallergie betroffen sind, zeigen in der Regel Magen-Darm-Symptome (Durchfall, Erbrechen, Blähungen), starken Juckreiz, Ohrentzündungen oder die Bildung von Hotspots. Hotspots sind runde, eitrige und schmerzhafte Stellen im Fell, die sofort behandelt werden müssen.

 

Um herauszufinden, welche Allergie in diesem speziellen Fall vorliegt, ist ein Allergietest natürlich eine gute Idee.

 

Wie funktioniert ein Allergietest bei Hunden?

(Diagnose)

Die Diagnose einer Allergie ist nicht immer einfach. Oft ist die Ursache der allergischen Reaktion nicht klar, sodass verschiedene Tests keine zuverlässige Erklärung liefern können. Selbst gesunde Hunde können positive Testergebnisse haben, ohne eine Allergie zu haben. Umgekehrt können allergische Hunde negative Testergebnisse haben.

 

Deshalb sollte ein Allergietest nur durchgeführt werden, wenn alle anderen Krankheiten ausgeschlossen sind. Nur wenn Milben, Flöhe, Bakterien, Pilze oder hormonelle Störungen ausgeschlossen sind, sollte ein Allergietest durchgeführt werden. Dies erfordert in der Regel einen Hautabstrich und eine umfassende Blutuntersuchung. Die folgenden Allergietests stehen für Hunde zur Verfügung:

 

Viele Menschen kennen diesen Test von sich selbst. Bei der intradermalen Testung werden verschiedene Allergene in die Haut injiziert und anhand der Reaktion beurteilt. Wenn es Schwellung und Rötung an der Injektionsstelle gibt, ist der Hund allergisch auf diese Substanz.

 

Wie wird eine Allergie bei Hunden behandelt?

(Behandlung)

Abhängig von der Allergie sind verschiedene Untersuchungen und Behandlungen sinnvoll. Es ist nicht immer möglich herauszufinden, um welche Allergie es sich handelt.

 

Medikamentöse Behandlung

Hunde, die noch nie zuvor Probleme mit einer Allergie hatten und zum ersten Mal damit konfrontiert sind, werden oft zuerst nur symptomatisch behandelt. Ein Medikament, das Sie Ihrem Haustier verabreichen können, um die Symptome zu bekämpfen, ist Apoquel. Apoquel ist eine orale Tablette, die anders wirkt als andere Allergiemedikamente. Es gelangt direkt zur Quelle, um Juckreiz und Entzündungen im Kern zu lindern - und bekämpft die zugrunde liegende Ursache von Irritationen und mildert allergische Reaktionen.

 

Apoquel ist ein selektiver Janus-Kinase (JAK)-Inhibitor, der sich auf pruritogene (Juckreiz verursachende) Zytokine konzentriert. Es kontrolliert effektiv Juckreiz aufgrund von Futterallergien, Flohallergien, Kontaktdermatitis und atopischer Dermatitis. Apoquel bringt innerhalb von 4 Stunden Linderung. Es kontrolliert effektiv den Juckreiz innerhalb von 24 Stunden. Apoquel benötigt ein Rezept von Ihrem Tierarzt und wird in Tabletten mit 3 verschiedenen Stärken verkauft.

 

Ausschlussdiät

Wenn eine Futterallergie oder -intoleranz vermutet wird, besteht die Möglichkeit einer sogenannten Ausschlussdiät. Dies bedeutet, dass der Hund für einen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen eine Nahrung mit einer Protein- und einer Kohlenhydratquelle erhält. Während dieser Zeit darf der Hund nichts anderes essen! Selbst ein kleiner Snack kann wieder allergische Reaktionen auslösen!

 

Sind die Symptome nach dieser Testphase vollständig verschwunden, ist dies ein indirekter Beweis dafür, dass es sich um eine Reaktion auf das Futter handelt. Wenn Sie feststellen, dass die Symptome während dieser Testphase weiterhin vorhanden sind, müssen Sie das Futter erneut ändern. Darüber hinaus besteht immer die Möglichkeit einer hypoallergenen Ernährung. Dies bedeutet, dass das im Futter enthaltene Protein so verändert ist (die sogenannten hydrolysierten Proteine), dass das Immunsystem des Hundes es nicht mehr als fremd erkennt und daher keine allergische Reaktion auftritt.

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